Kurzinformation zur Methodik

Die Analytische Psychokatharsis ist ein aus Psychoanalyse und meditativen Vorgehen entwickeltes Verfahren der therapeutischen Selbstanalyse. Psychoanalyse und Meditation sind nämlich kein Widerspruch, was schon an so zentralen psychoanalytischen Elementen wie der ‚gleich-schwebenden Aufmerksamkeit‘ des Therapeuten und der ‚freien Assoziation‘ des Patienten zu sehen ist. Denn der Therapeut muss sich in die Form einer leichten Trance versetzen und so sein eigenes Unbewusstes dem Patienten zuwenden, um auf die Zwischentöne von dessen Assoziationen hören zu können. Und auch diese freien, spontanen Assoziationen des Patienten unterliegen einem aus einer unkonzentrierten, regressiven Verfassung kommendem Sprechen. Nun lassen sich diese Elemente weitgehend abstrahiert in Formulierungen zusammenfassen, die in einem einzigen Schriftzug mehrere Bedeutungen enthalten, und die dadurch zur meditativen Übung genau nach den strukturellen Vorgaben der Psychoanalyse geeignet sind.

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Praxis der Analytischen Psychokatharsis

Das Verfahren der Analytischen Psychokatharsis ist von seiner praktischen Seite her sehr einfach durchzuführen. Man sitzt in bequemer Haltung und wiederholt in der ersten von insgesamt zwei Übungen rein gedanklich langsam hintereinander ein, zwei oder bis zu fünf der in den theoretischen Artikeln beschriebenen Formel-Worte,(1) während man gleichzeitig darauf achtet, ob etwas auftaucht, das den Charakter eines ‚Es Strahlt‘ hat. Bei dem Es Strahlt kann es sich um eine Erhellung, ein Schimmern, einen ‚Lichtpunkt‘ oder eine grundlegende Luzidität handeln, dem eben solch ein Phäno-men zukommt, und deren Auftauchen eine Katharsis (Befreiung, Loslösung) bewirkt. Es kann auch eine Körperbildwahrnehmung sein, die sich dann mehr wie ein sehr körpernahes ‚Durchrieseln‘, Durchschauern äußert. (2)   Das Strahlt ist also nicht etwas, das man selbst imaginieren, erzeugen oder gar erzwingen muss. Es ist in jedem Menschen als Primärform eines Kräftegeschehens (Triebkraft) vorhanden und muss so nur geweckt oder erwartet werden. Es kann auch die Empfindung des sich weitenden Raumes auftreten oder es einfach nur als schwarze Farbe, als Fleck vor den geschlossenen Augen festzustellen sein. Denn schwarz ist schon eine Wahrnehmung, die sich von der Dunkelheit im Kopf ganz gering abheben kann. Egal was auch immer ‚gesehen‘ oder erfahren wird, es wird den Charakter von einem auch nur ganz geringem ‚Es Strahlt‘ (wie in der Theorie erklärt) haben, und das genügt.

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Typologie und Hypersphäre

In meinen Büchern habe ich oft die zentralen Elemente aus der Psychoanalyse Lacans, nämlich den Primärvorgang des Schautriebs als ein Es Strahlt und des Sprechtriebs als ein Es Spricht bezeichnet. Vielschichtige Bilder zeigen das eine und sich überlappende Buchstaben das andere dieser beiden Begriffe. Man kann diese Überlappung, die in der Psychoanalyse generell (wegen der Betonung des Worthaften) eine große Rolle spielt, am besten an der Geschichte eines Mannes studieren, die Heinrich Heine erzählte. Dieser Mann wollte nämlich mit seiner Bekanntschaft des reichen Baron Rothschilds prahlen. Er wollte sagen, dass er mit ihm wie „familiär“ verbunden sei, sagte aber: „ich bin mit ihm so „famillionär“. Die Wahrheit also,

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Mein Weg zur Analytischen Psychokatharsis

Mein Weg zur Analytischen Psychokatharsis
In meiner psychoanalytischen Ausbildung bin ich einen etwas anderen Weg gegangen, als es üblich ist. Bei meinem Antrag zur Aufnahme in das psychoanalytische Institut, musste ich bei drei verschiedenen Lehranalytikern vorsprechen. Einer von ihnen war Professor Elhardt, der mir erklärte, ich könne   nie ein richtiger Psychoanalytiker werden, wenn ich vorher eine Allgemeinpraxis eröffne. Ich hatte nämlich zu diesem Zeitpunkt bereits fast sechs Jahre an verschiedenen Kliniken gearbeitet, und war so entschieden,  während meiner weiteren Ausbildung zum Lebensunterhalt eine Allgemeinpraxis zu eröffnen. Ich erklärte Professor E lhardt, dass es doch gleichgültig  wäre, ob ich noch 2 bis 3 weitere Jahre an einer Klinik verbleibe, oder meinen Lebensunterhalt in einer Allgemeinpraxis verdiene. Ich würde mir vorstellen  später einmal vormittags ein paar Stunden Allgemeinmedizin zu betreiben, und dann den Rest des Tages analytische Sitzungen durchzuführen. Aber Professor Elhardt traute mir nicht über den Weg und hielt mich für nicht besonders geeignet die analytische Laufbahn zu ergreifen.

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